Langsam aber sicher glaube ich tatsächlich, dass ich eine Nische entdeckt hab: MysteryBadehausShopping. Wobei das „Shopping“ ja weniger mit einkaufen zu tun hat und das „Mystery“ so gar nicht geheimnisvoll abläuft.
Ganz im Gegenteil. Die „Fails“ oder nennen wir’s mal – die zu optimierenden Dinge/Umstände/Abläufe, fallen mir entweder direkt vor bzw auf die Füße oder sie werden mir zu- bzw hinterher getragen.
Man könnte schon sagen – as always – hatte ich eine schwierige Start heute, denn zu parken in Lochau hat sich als erstes grosses Problem aufgedrängt.
Nach der gefühlt 5minütigen Diskussion mit der Dame an der Reception – ich stand an der Schrankenanlage – die mir erklärt hat, dass die Parkmöglichkeiten beim Hotel nur für die Hotelgäste seien, schaute bei mir schon mal Mutter Skepsis vorbei. Hinter mir gab es bereits den Ansatz eines kleinen HupTrios, zwei Taxis und 1 Feldkircher. (Feldkircher sagen wir Vorarlberger übrigens zu jedem der ein FK Kennzeichen hat, obwohl der Sitz der Bezirkshauptmannschaft natürlich nur in den seltensten Fällen auch der tatsächliche Wohnort ist?
Jedenfalls gewährte man mir, obwohl im Innenhof gezählte 7 Parkplätze frei waren, keinen Einlass. Nun, wer die Zufahrt zum Hotel am Kaiserstrand kennt der weiß, vor dem Hotel ist eine Bahnschranke. Heißt – man biegt von der Hauptstraße links ab, fährt über die Bahngleise, anschliessend überquert man die Nebenfahrbahn & erst dann steht man vor der Schranke. Dieser Weg ist ca. 4 oder 5 Fahrzeuglängen lang und wenn ein Zug kommt, wirds haarig.
Der Herr aus Feldkirch in dem KFZ hinter mir, entschied sich auszusteigen, zu mir nach vor zu kommen und mir zu erklären, dass ich klingeln müsse. Vorausschicken muss ich, dass ich ein Badner Kennzeichen fahre und die Vorarlberger in der Regel keine geborenen Talente betreffend „Hochdeutsche Sprache“ sind: Fräulein, sie müassen da schon scheallen, damit sie jemand kann hören (und deutet dabei gebärdensprachartig auf sein Ohr). Ich muss grinsen bzw fast schon lachen, was er interpretiert als: die versteht mich wohl nicht und switcht doch tatsächlich auf englisch. „Oh sorry, kän iu andrschtänd mi uf inglisch“?! Daraufhin lache ich laut los. Im selben Moment meldet sich die Dame von der Rezi via Sprechanlage wieder zu Wort und der „Feldkircher“ sieht sich als Retter in der Not. Erklärt der Dame kurz und bündig im Dialekt, dass ich kein Wort verstehen würde und sie mich doch bitte rein lassen soll. Diese erwidert, sie habe doch bereits gesprochen mit mir. (Hinter uns wird gehupt was das Zeug hält) Nachdem er dem Taxler hinter uns den Vogel gezeigt hat in Kombination mit einem lautstarken „bisch du a klä plämpläm odr was“ widmete er sich wieder der Sprechanlage. Übrigens – mit den Lippen so nahe am Lautsprecher, wie manch italienischer Schmusesänger an seinem Mikrofon – bäähh grauslig.
2x gings noch hin & her zwischen dem Feldkircher und der Rezi Maus und ich war nur noch Zuhörerin. Da öffnete sich plötzlich die Schranke. Ich fuhr in den Innenhof – eingeparkt, der Feldkircher auch direkt neben mir, öffnet mir die Autotüre und sagt: “ si vu plä „. Selbstredend, dass ich wieder laut lachen musste, packt der jetzt aber auch alle Fremdsprachen aus, die er so gelernt hat, hihihihi. Ich steige aus und erwidere: „vielmols dankschön und ihna o no a schös Tägle! Dieser Blick – unbezahlbar & unbeschreiblich!!! Und ich hörte noch ein leises: „gern gscheaha“ und weg waren er und sein hochroter Kopf.
Ich schnurstracks zum Badehaus. Da gings dann gleich richtig los: kein Kleingeld an der Kasse, eine Mitarbeiterin die mir erklärt, dass der Hoteldirektor – sobald er sein Bier ausgetrunken hat – ihr Münzen holt. Servicepersonal, das an den Tisch kommt und sagt: Hallo. (und nix mehr) Ich bestelle, sie nickt und geht. 1 Wort? Honestly? Und als ich dann mit meinen Sachen raufgehen will aufs Sonnendeck ruft mir die Kassenfrau hinterher: „wenn sie dann heim gehan, miassad sie den Schirm abr wieder mit runter bringen, i hab kei Zeit, dass i am Obnd alle einsammeln gehn muass. Ich muss echt nur noch lachen.
Mittags geh ich vom Sonnendeck runter – im sogenannten EG ist ein Bistro das ziemlich sehr gut besucht ist. Die Servicedame hetzt von einem Tisch zum nächsten. Auf meine vorsichtige Frage ob sie denn alleine sei antwortet sie: Jo – die Jessi heat hüt Urlaub. In dem Moment ruft die Kassenfrau, die wohl gleichzeitig auch im Service mithilft: „kusch du, da will eine zahla“. Die Kellnerin dreht sich um und weg war sie. Ganz kurz überleg ich mir ob ich zu meiner eigentlich für den nächsten Badetag geplanten Badestation aufbrechen soll? Entscheide mich dann aber doch zu bleiben – zwecks Story Potential warads.
Alles was dann noch kam war weniger erwähnenswert, bis auf den Liegestuhl der neben mir zusammenbrach weil durchgerostet, die Dame der die Schlüssel in den Spalt zwischen den Holzlatten geflogen sind, das Pärchen das Popsch an Popsch auf dem Liegestuhl liegend gestritten hat – so hatten alle was davon – und die Dame an der Rezi, die mich nicht ausfahren lassen wollte, weil ich kein Einfahrtsticket hatte.
Müsste ich jetzt tatsächlich den Feldkircher suchen gehen als Zeuge? War der überhaupt auch ins Badehaus gekommen? Und in welche Rubrik auf meinem Blog gehört jetzt bloß dieser Artikel? Zu „mi subr’s Ländle“ – oder doch zu „more business as usual“? Hier wäre aber wohl noch mehr als nur „more business“ notwendig und „as usual“ schon gar nicht vorhanden.
Aber – die Location ist grandios – mehr machen könnt & müsst man halt draus nett war’s. Zumindest für mich war’s ein unterhaltsamer halber Tag inklusive ein paar wunderschöner Bilder und das wichtigste nicht zu vergessen:
„tond ghörig, blieband subr & all dra“
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