Als ich die Anfrage bekam ob ich Teil eines Dreh´s sein wolle bei dem es um das Thema Einzigartigkeit geht, weiß ich nur noch, dass ich ohne lange zu zögern zugesagt habe. Frisch zurück von meiner Herz REHA kam dieses JA von mir so schnell, dass ich das Gefühl hatte neben mir zu stehen und mir dabei zuzuhören, wie die Worte aus meinem Mund kamen. Tatsächlich habe ich kein Problem damit in eine Kamera zu sprechen und wenn es dann überhaupt in Form eines Interviews ist noch viel weniger.
Ob ich immer schon so war?
Definitiv: Nein. Ich organisiere gerne, interagiere sehr gerne mit Menschen – liebe es zu kommunizieren in welcher Form auch immer und mich beflügelt nichts mehr als das Gefühl, dass ich Dinge bewegen kann, Inhalte weitergeben, Mut & Inspiration verteilen mit einer Begeisterung wie sie kleine Kinder in den Augen haben wenn sie Luftbussis schicken.
Ich kann Geschichten erzählen & sehr gut zuhören. Beraten, coachen & analysieren – doch diese Fragen??? Puhhh – alle konnte ich da nicht beantworten – nicht mal nach dem ich einige Stunden vergehen ließ um sie mir dann nochmals zu Gemüte zu führen. Ich las mir die Mail mit den Interview Fragen die ich bekommen hatte, immer wieder durch.
Welche waren/sind die größten Herausforderungen in deinem Leben? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Oke – die beiden Fragen gingen ja noch und auch die Frage – woraus ich immer wieder Kraft schöpfe. Doch dann stand da: Was macht dich zur Superwoman? Was macht dich einzigartig? Tja – eiskalt erwischt würd ich sagen. Langsam begann ich zu überlegen, ob ich manche Fragen vielleicht auch streichen lassen könnte?! Ich war doch keine Superwoman & einzigartig – na ja – jeder Mensch ist doch einzigartig oder? Kurz hatte ich ein mulmiges Gefühl. Ich konnte doch da nicht „über mich selber schwärmen“ ?! Und als ich genau diesen Gedanken hatte – war mich klar von wo das komische Bauchgefühl kam.
„Sealbher“ …
das ist das Wort in Vorarlberg für „eingebildet, von sich selber eingenommen, ich-bezogen“. So jedenfalls bekam ich es als Kind erklärt. Und sich selber zu loben, das gab es bei uns daheim schon gar nicht. Ich bin tatsächlich sehr streng erzogen worden. Von sich zu behaupten man sei super(woman) & einzigartig hätte mir wohl eher eine „Rüge“ eingebracht. & so kam es auch, dass ich immer sehr streng mit mir selber war (und es heute manchmal noch bin).
Sich selber loben, wertschätzen, lieben und das auch noch laut aussprechen, das war eine ziemliche Herausforderung für mich – je länger ich jedoch daran arbeitete, umso eher konnte ich mich sogar meinem Omile gegenüber „beweisen“ und ihr Stirn runzeln (welches so viel bedeutete wie: „Moadle, däs muass jetzt abr würkli ned si“) einfach annehmen und unkommentiert vorbei ziehen lassen. Ja, sie ist streng die Liesel. Auch heute oft noch. Genau das hat mich in meinem Leben sicher weiter gebracht, jedoch definitiv nicht zur Superwoman gemacht.
Als ich dann zu den Fragen: Welche Eigenschaften machen dich aus? Du in 3 Worten – welche sind das?…kam, war mir klar: Das positive Denken ist es – auch nach all dem was ich schon erlebt hab, ob es der früher Krebstod meiner Eltern war oder die Tatsache, dass ich bereits mit 38 Jahren den Wechsel hinter mir hatte, ob es die Tatsache war, dass ich schon mal überfallen wurde auf der Straße & heute dennoch bei Dunkelheit alleine das Haus verlasse. Oder ob es mein #mrpeacemaker ist – mein Herzschrittmacher für den ich unglaublich dankbar bin – all das ließ mich wachsen, stärker werden, ruhiger und fokussierter. Irgendwie noch positiver als ich vorher schon war.
Und genau deshalb ist es notwendig, dass man selbstbewusst an die Herausforderungen des Lebens geht – das war im Übrigen auch eine der Fragen. Dass man seine Träume hat & nicht nur träumt sondern sie zum nächsten Ziel erklärt. Einige meiner Ziele hab ich schon erreicht, bei anderen durfte ich mal in die Sache „reinschnuppern“, bin gescheitert und hab meinem Ich erklärt – „das probierma später nochmal & wir kommen wieder“. Und da glaub ich persönlich, können wir Frauen uns von den Männern noch ein Scheibchen abschneiden. Ich denke nämlich „Männer scheißen sich einfach ein bisserl weniger“. Dort wo bei uns Frauen das Kopfkino los geht, drehen wir uns um – und der Mann ist schon weg – auf dem Weg zu seinem nächsten Ziel, denn zu dem hier, das grad nicht geklappt hat, kommt er später wieder zurück.
Wir gehen oft mit mehr Gefühl an die Sachen ran – das macht uns zum einen zwar einzigartig doch eventuell auch ein bisserl „träge“ – möchte ich´s jetzt gern mal nennen. Ich hab schon wahnsinnig viel gelehrt bekommen in meinem Leben. Sehe sehr viele Dinge so viel klarer und bin oft selber überrascht von meiner Stärke. Ich habe natürlich auch Zweifel, sehr stille Momente – Dinge denen ich die Kraft gebe, dass sie mich in Richtung Verzweiflung treiben würden. Dann zieh ich mir meine Laufschuhe an, gehe raus in die Natur – ohne Handy, ohne Musik oder Stöpsel in den Ohren. So lange bis ich meine Gedanken hören & mein Herz spüren kann, die für mich richtige Richtung sehe & weiß, dass es da draußen Frauen gibt, denen es vielleicht gleich geht wie mir. Euch möchte ich inspirieren – mit Texten, Bildern und Gedankenanstößen.
Unterstützt euch gegenseitig, gebt euch Support – es gibt leisere und resolutere – und so lange ich eine von denen bin die Kraft hat, Mut und den positiven Antrieb – mag ich alle Frauen „supporten“ und für sie auf- und einstehen, wenn sie es selber nicht können. Und wenn sich das jetzt ein bisserl liest wie eine Motivationsrede, dann ist das absolut richtig. Denn ich möcht euch antreiben zu überlegen, was euch einzigartig macht!!
Das ist bei jeder etwas anderes & glaubt mir, es gibt keine Steigerung von einzigartig. Es geht nicht darum, wieviel ihr schon erlebt habt oder ob das was euch eurer Meinung nach einzigartig macht ein anderer mit „das ist ja lächerlich & nix besonderes“ kommentiert. Und sollte euch jemals jemand eingeredet haben, dass es eingebildet sei zu glauben man sei einzigartig – ist es nicht!
DANKE möchte ich sagen – an dich liebe Bea, dass du mich eingeladen hast mir zu diesem Thema ein paar Gedanken zu machen, dass dabei dieses Video enstanden ist & die vielen verschiedenen Bilder die zeigen wie „verschieden“ das Leben sein kann.
https://www.woman.at/a/ichbineinzigartig-manuela
Ihr Frauen da draußen:
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