VORWORT
Gleich „danach“ wusste ich schon, dass ich meine Gedanken & vor allem meine Gefühle defintiv nieder schreiben werde und hab auch sofort damit begonnen. Der erste Teil entstand direkt im Anschluss an den Workshop den ich gehalten habe. Den zweiten Teil habe ich vergangenen Sonntag geschrieben. Ich habe mir überlegt ob ich das Setting klar machen muss, euch erklären wann und wo was genau statt gefunden hat, sozusagen ein bisserl die Hardfacts. Jedoch genau darum geht es NICHT – ich möchte es absolut herausgelöst stehen lassen. Es sind die Gefühle auf die es ankommt und meine Gedanken dahinter. Ich bin gescheitert – und ich mag das Wort immer noch nicht. Viel mehr vielleicht einfach – Finger in Po Mexiko – und ich möchte mich bedanken bei denen die mich danach unterstützt und mir zugehört haben und denen die sich mit mir beschäftigt haben. Alles was danach war – war auch Lehre für mich in vielerlei Hinsicht. Man darf stolpern, fallen & man DARF WIEDER AUFSTEHEN. Mein zweites Mal ist geplant und ich könnt hüpfen wie ein Rumpelstilzchen wenn ich dran denke. MUT soll euch mein Erlebnis machen und deshalb will ich sehr Persönliches mit euch teilen.
TEIL 1 – geschrieben am Montag, den 16. April 2018
Es gibt immer für alles ein erstes Mal.
- Eh klar. Kein Meister ist vom Himmel gefallen und man lernt nur mit dem Tun.
- Besser einfach beginnen, als immer nur drüber zu reden.
- Mut kann man nicht kaufen.
- Den Mutigen gehört die Welt.
Von diesen ganzen Sprüchen gibt es noch so wahnsinnig viele mehr. Alle haben sie ihre Berechtigung und passen zu irgendeinem Zeitpunkt in irgendein Leben. Hier kommt auch schon das meiner Meinung nach Allerwichtigste:
Wird man gefragt ob man etwas machen möchte, geht die Antwort so: Kurz in sich hinein fühlen & das Herz weit aufmachen. Fühlt es sich richtig an – GO.
Denn ansonsten stellt sich immer nur die Frage: Was ist schlimmer?
Immer & andauernd daran zu denken – hätte ich es doch nur probiert. Oder – es zu probieren und danach für sich zu entscheiden – ob man es weiter verfolgen will oder lieber nicht – einfach nur mit der Dankbarkeit die Erfahrung gemacht zu haben. Ich bin dankbar – sehr dankbar. Dass es jemanden gab der das Vertrauen in mich hatte. Und zu allem anderen, möchte ich euch hier ein paar meiner Gedanken und Gefühle da lassen. Welchen Schluss ich aus dem Erlebten zog, gibt’s am Ende dieser Geschichte.
Ich bin selber Schuld: wobei – was heißt eigentlich Schuld???
Ich hab ja drum gebettelt – es immer wieder in meinen Gedanken manifestiert. Gestern Abend mal kurz ausprobiert, rauf auf die Bühne & es war grandios. Denn ich wusste – heut darf ich endlich!! Es ist höchste Eisenbahn! Nervös? Fehlanzeige.
Und dann gab es da auch noch den einen oder anderen der mich gefragt hat, wie kommst du eigentlich dazu, genau dort dein erster Mal zu erleben. Ich dachte mir nur:
„look at me – so und was genau daran war nochmals die Frage?“
Denn ich stelle mir genau gar keine Frage – ich gab auf diese eine einzige Frage – „Kannst du es dir vorstellen?“ – die kurze selbstbewusste und vor allem tief in meinem Herzen gefühlte Antwort: YESSSSSSSS.
Es fühlte sich einfach „nur“ so wahnsinnig richtig an, wie etwas richtig nur sein kann. Motiviert bis in die Haarspitzen – kaum zu bremsen vor lauter Begeisterung & ein Strahlen im Gesicht das nicht aufhören wollte.
Die Wochen danach verbrachte ich mit der Planung.
Vorbereitungszeit ? Lange – sehr lange. Ich hatte weder in der Schule noch bei irgendeinem Projekt so viel Zeit mich vorzubereiten. Ob es vielleicht das war? Unnötig – voll aber auch noch – sich darüber jetzt Gedanken zu machen.
Und nun sitze ich da und suche nach einem Wort für „gescheitert“. Doch bin ich das wirklich – es will und will mir nicht smooth über die Finger auf die Tastatur gleiten. Irgendwas in mir wehrt sich und ich denke zu wissen was es ist. „Es“ gehört dazu. ES – das Scheitern – oder besser gesagt SIE – die Erfahrung die ich dort gemacht habe. In der Vorbereitung stürzte ich mich sofort auf das WIE. Wahnsinn nur, dass das WIE dann das einzige war, das so richtig in die Hose ging.
Ein kleines bisserl denk ich mir: (auch jetzt 2,5 Stunden später noch) „ich bin doch so prädestiniert dafür??? Ich kann das doch. Was ist da eben grad passiert???“
Ich hab die Eigenschaften die man dafür braucht – hab ALLES selber und am eigenen Leib erlebt, gelernt & erfahren, ganz viele Menschen hinter mir die an mich glauben. Hier kommt mein Feedback – meine Rückschau – meine Reflexion, einfach die Message an mich selber zu 1,5 Stunden Workshop:
Es war einfach sooooooooo schlecht.
Ich hab die Kontrolle abgegeben, den Faden verloren, ja ich schaute sogar in zwei große fragende Augen. Hätte ich jemals geglaubt, dass mir das passiert? NEIN. Denn wenn ich das auch nur ansatzweise gedacht hätte, hätt ich´s sicher nicht gemacht. (note an mich selber – hätte, wäre und täte – über welche dunkle Gasse haben denn die 3 „LieblingswörterNOT“ sich eingeschlichen? Egal. Zurück zum Thema.)
Ob ich jetzt aufgebe? Was soll ich aufgeben, ohne wirklich richtig angefangen zu haben?!
Zuerst mal was der eine oder andere vielleicht schon weiß von mir – ich bin ein kleines Rampenschweinderl. Mhhhh…ist das jetzt richtig gesagt so? Ich probier´s mal anders. Communication & Content = ich liebe euch.
Wieso sonst würde ich hier immer und immer wieder „Gschichtn“ aus meinem „allabout40plus Leben“ nieder schreiben. Dem ORF vor laufender Kamera aus meinem Leben erzählen und als nächstes unbedingt eine Lesung machen wollen. Ich liebe die Konversation. Mindestens so viel wie: mein Erlebtes & Erfahrenes weiter zu geben – damit andere davon profitieren können. Und um das eine oder andere mal Mut zu machen – einfach mal was Neues auszuprobieren.
Hier ist mein Versuch euch zu erklären, was sich auf der „Bühne“ abgespielt hat?
Voll motiviert, relaxt wie nie & mit einer unbändigen Vorfreude betrat ich den Raum „Luna“. Ich war so sehr wie noch nie in meinem Leben in fester Absicht der „rising star“ der Konferenz zu sein. Doch ehrlich – daraus wurde nichts. Die Teilnehmerinnen betraten den Raum.
In mir so:
Freudeeeeee – los geeeeeeehts – Türen zuuuuuuu – Abfaaaaaahrt.
Jaaa…ich hör ja schon auf. Ich begann mit den ersten Sätzen, hatte ziemlich schnell zwei meiner Themen auf der Agenda gleichzeitig „am Laufen“ als ich bemerkte, dass es wohl bei der Teilnehmerschaft noch ein ganz anderes Thema gab, welches mehr als nur interessierte. Nun wusste ich, das dieses Thema heuer in keinem der Workshops besetzt war & ließ die Fragen und Antworten zu. Denn meine klare Haltung war, warum sollten wir über Themen sprechen die nicht so sehr unter der Zunge brannten wie das gerade aufkommende. Oke – es waren die Themen die auf der Agenda standen, die Programmpunkt meines Workshops waren.
Ja, ich bin sehr emphatisch.
Niemals wollte ich eine Diskussion oder ein angeregtes Gespräch abwürgen, denn das war mir leider nur allzu oft passiert, als ich noch Teilnehmerin war. Ach ja – und das war meine goldene Regel für diese beiden Tage: Mache nichts von dem, was du als Teilnehmerin immer so absolut überhaupt gar nicht mochtest.
Ich ließ den Gesprächen Ihren Lauf, erst vermeintlich im Glauben – ich hätte ohnehin immer noch die Kontrolle über den – meinen – Workshop. Und weg war sie – die Kontrolle.
Mir wurde innerlich heiß – es fühlte sich in meinem Kopf so an, wie wenn man die Grippe bekommt. Die Stimmen gingen immer weiter weg von mir. Ich war wie in Watte gepackt. Es wurde leiser und es fühlte sich für mich so an, wie in einem anderen Raum zu sein und denen zuzuhören die im Nebenzimmer anfingen immer lauter über etwas zu diskutieren.
MANN MANN – REIß DICH AM RIEMEN !!!
Und vor allem das Gespräch & die Stimme wieder an dich – dachte ich so für mich selber. Ich stand da wie gelähmt. Es gibt auch ein paar Bilder von diesem Erlebnis, die genau das bildlich fest hielten. Ein stoisches Verhalten das sich auch auf die Körperhaltung nieder schlug.
Ich hatte mir verschiedene Anker gesetzt im Ablauf und in meinen Gedanken dazu. Sollte genau das passieren was nun der Fall war, bekam ich mit ihnen das Ganze schnell wieder unter Kontrolle. Anker, Schiff, Boot??? Oh mein Gooooooooooott. Ich ertrank. In meinem Gefühl der Ohnmacht – ich wollte meine Stimme erheben – Fehlanzeige, es funktionierte nicht. Ich wollte gerne einfach nur ehrlich sein und sagen: Kontrolle verloren, gutes Thema, jetzt aber nicht Teil unseres Programms, zurück zum Plan – damit ich euch dann auch etwas mitgeben kann.
Denn das war überhaupt das Wichtigste von allem…
…für mich und natürlicH für sie – die Teilnehmerinnen!! Denn von dort ging man nachhause besser gesagt ins Office mit ganz vielen großartigen Tipps, die das Arbeitsleben erleichtern, einem mehr Spaß bei der Arbeit bringen würden und natürlich auch ein bisserl was für einen selber. Nix davon würde eintreten wenn die 1,5 Stunden jetzt gleich vorbei sind. Und das Schlimmste für mich ist, ich kann nix dagegen tun. Ich fühle mich wie gelähmt.
Was hab ich vergessen zu beachten? Bin ich wahnsinnig? Hab ich hier eine Herausforderung angenommen, der ich nicht mal ansatzweise gewachsen bin? Ich – die beim kleinsten Zweifel lieber NEIN sagt. Ich hab doch JA gesagt. Ich bin doch überzeugt davon. Ich weiß, dass ich es kann. Langsam spürte ich in mir eine Wärme besser gesagt eine Hitze aufkommen, die nichts mit meinen Wechseljahr Hitzewallungen zu tun hatte. Es klappt nicht. Ich bin gescheitert (schon wieder dieses blöde Wort mit dem ich einfach nix anfangen kann – das ist im Übrigen immer noch so).
Irgendetwas hatte ich außer Acht gelassen, was auch immer es war.
Es brach mir gefühlt gerade das Genick. FERTIG. Die Zeit war um.
Ich musste mich noch richtig zusammen reißen, dass ich nicht auf die Terrasse flüchtete und meinen Tränen freien Lauf ließ.
Was ich aber noch viel lieber getan hätte war: jede Einzelne zu umarmen und ihr mit Tränen in den Augen zu danken dafür, dass sie sitzen geblieben war und nicht vorzeitig den Raum verlassen hatte. Denn es war mein erstes Mal – und ich war schlecht. Ich hatte das Gefühl, dass ich das Vertrauen aller Besucherinnen meines Workshops missbraucht hatte und sie jetzt einfach nur ohne irgendwas gehen lassen musste – ob das vielleicht übertrieben klingt? Kann sein. Es war nur genau das Gefühl mir. Schiach kann ich euch sagen – einfach noch schiach.
Nun sitze ich hier und schreibe meine Gedanken nieder. Das geht gleich immer am Allerbesten. Und dann werde ich diese Worte ruhen lassen und sie mir in einigen Wochen wieder durchlesen – das Ganze dann formen zu einem Blogartikel – meine Gedanken vom „Danach“ noch hinzufügen.
TEIL 2 – es ist Sonntag der 24.06.2018
Ich hatte einige Magic Moments dort, denn klar – es war etwas ganz besonderes für mich und zwar in vielerlei Hinsicht. Viele Momente waren positiv und manche auch negativ – jedoch auch die negativen waren positiv. Noch motivierter als ich ohnehin vor der Anreise schon war, war ich nach den Keynotes – es war ein großartiger Start.
Was dann allerdings am Nachmittag folgte war ein Thriller für mich – ich hatte meine eigenen Erwartungen nicht erfüllt und damit auch noch viel weniger jene der Teilnehmerinnen. Neben mir stehend und mir selber zuhörend, hatte ich dort ein Erlebnis der Sonderklasse (auf das man eigentlich gerne auch verzichten könnte im Leben). Ich war gut vorbereitet – sehr gut sogar – hatte das Ganze zweimal „geprobt“ davor und dann mit Pauken und Trompeten „versemmelt“. Und wer nun glaubt das sei lediglich meine Wahrnehmung gewesen – nop. Die Feedback Bögen spiegelten so ziemlich haargenau jenes Bild wieder das sich in meinem Kopf direkt nach dem Workshop zeichnete. Es gab Kritik & Enttäuschung. Und dann war da auch noch der Zuspruch: „es war nicht gut, aber bitte bleib dran und mach weiter“.
Jedoch es kam noch viel schlimmer.
In der Nacht wurde ich krank. Ich hatte nicht die geringste Chance das WC auch nur für länger als 5 Minuten – wenn überhaupt – zu verlassen. Dort sitzend mit dem Badezimmer Mistkübel am Schoss, fühlte ich mich wie das Allerletzte.
Ich musste den zweiten Seminartag absagen. Im Bett – respektive im WC – bleiben und mit Hilfe der verschiedensten Mitteln diese „BrechDurchfallGeschichte“ unter Kontrolle bekommen. Ich sah niemanden mehr, weder die Veranstalter noch die Teilnehmerinnen. Warum ich dazu auch noch ständig weinte – keine Ahnung. Ich denke die Enttäuschung übermannte mich.
1,5 Tage später war ich dann soweit, dass ich mich mit einer trockenen alten Semmel im Bauch – zittrig & enttäuscht auf den Heimweg machen konnte.
Mein Kopf kann das.
Tage später bei meiner Rückschau und dem Gespräch mit meiner Ärztin – kam natürlich auch die Psyche zur Sprache.
Die (manifestiert man Dinge in seinem Kopf) einer Lebensmittelallergie einen Schub geben können, dass diese zu einem Orkan wird. Am Dienstag Abend, als es mir dann ein bisschen besser ging und ich den ersten klaren Gedanken fassen konnte, war es mir außer peinlich nur noch peinlich. Was genau? Beides – EINFACH ALLES.
Der gefühlte Bauchfleck am Montag Nachmittag und die Absage am Dienstag weil ich nicht mal den Ansatz einer Chance hatte das Zimmer zu verlassen. Dennoch – DANKE – es war großartig, dass ich dabei sein durfte. Ich weiß ich kann es so viel geiler und besser. Genau deshalb war es auch nicht mein letztes Mal. Denn es wäre nicht die Manuela die ich relativ sehr gut kenne – wenn ich nicht aus Erlebtem lernen würde, mich selbst reflektieren und an mir arbeiten.
Ob es mir leicht gefallen ist darüber zu schreiben – bin ich gestern von einer Freundin gefragt worden. Ich kann sagen – definitiv NEIN. Niemand schreibt gerne über das Scheitern – oder wie ich es lieber nenne – „Finger in Po Mexiko“. Passiert ist passiert – gut ist, wenn man daraus lernt und einen Weg hat oder findet, die Erfahrungen weiter zu geben.
Deshalb, so long & vielleicht sehen wir uns ja wiedermal – vorerst bleib ich jedoch mal bei meinen Lieblingsdisziplinen: der Selbstreflektion & dem Arbeiten an den Präsentationsform.
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