Mittagstisch im Hanfland | Teil eins ⋆ allabout40plus.com
D´OMI & I

Mittagstisch im Hanfland | Teil eins

So, ich verliere hier jetzt mal eine kleine story zu unserem Mittagstisch im Hanfland.

Das Menü wird natürlich immer am Vortag besprochen & idealerweise auch eingekauft. Manchmal kommt´s aber auch vor, dass es dann eben ein bisschen anders kommt – als geplant & eingekauft.

Dinge die ich versuche zu vermeiden so gut es geht. Und um so richtig tief in das Thema „Anders, aber doch Mittagessen“ einzutauchen, möchte ich euch kurz erklären wieso das manchmal alles sehr schwierig ist für das Omile. Natürlich gibt es generell große Unterschiede zwischen den Generationen & im Speziellen wenn dann da 50 Jahre dazwischen liegen. Fünfzig Jahre in denen sich in den Lebens- und Essgewohnheiten geändert hat. Ob dies immer gut ist, sei mal dahin gestellt. Denn die Gespräche mit dem Omile zeigen mir immer wieder, dass früher alles anders und manches vielleicht auch erstrebenswert besser war. Das beste Beispiel und somit auch jenes, an dem wir beide oft „hängen“ – das Mittagessen. Moment – das ist nicht ganz richtig – es geht hauptsächlich um die Uhrzeiten an denen zu Mittag gegessen wird & dann natürlich auch noch das WAS auf den Tisch kommt.

 

Jeden Tag gibt’s da ein bisserl Diskussionen.

Wenn irgendwas nicht funktioniert wie geplant: Schuld ist niemand wirklich. Beziehungsweise eigentlich immer ich. Denn eins ist sonnenklar. Ich bin hier im Hanfland. Und dann hab ich auch die hiesigen Gesetze zu befolgen hihihihi Mach ich ab und zu, besser gesagt eh fast immer – fast halt. Klappts mal nicht – hab ich einen Joker „das Töschtle“. Bloss hab ich den diese Woche „ugschickt“ wie ich bin am Montag schon verspielt. Mann Mann – doch wer konnte bloss ahnen, dass diese Woche so verlaufen würde – Mittagessentechnisch versteht sich. Denn eigentlich war ja alles gut geplant. Aber auch nur igentlich. Und genau deshalb ist das die idealste Woche für eine kleine Einsicht in unseren Alltag.

 

Yesss…Montag:

Wetter großartig und „Töschtle“ vom Feinsten.

Und ich überleg grad ob ich sie schon mal nicht zur vollsten Zufriedenheit der „TöschtleEssQueen“ gemacht hab. Sie ist seelig mit ihrem SchinkenkäseToast in der Hand. Doch ganz so einfach wie er klingt ist er nicht. Butterbestrichen gehört das Toastbrot außen. Der Schinken soll ein Saftschinken sein – halt eben ein bisschen würziger & der Käse pikant – Bergkäse aus dem Ländle versteht sich. Geviertelt, mit der Hand gegessen & das Besteck dann ganz lautstark mit dem Zusatz „mi´s isch subr“, wieder in die Bestecklade geräumt.

Das einzige was meinem Omile dann „quer kommt“ ist die Tatsache, dass ich (eh nur) MEINEN Toast manchmal „pimpe“. Dieses mal mit Bananen. Ok, muss man nicht verstehen, aber ich mags halt. Ich sag euch eines. Bei jedem Biss den ich gemacht hab, hing sie mit ihren Augen dran. Könnte man mit Blicken etwas „auffressen“, würde NIX in meinem Mund landen von dem guten SchinkenKäseToast mit Banane. Und dann kam da auch noch der klitze kleine mini Kommentar: „isst ma däs hützutag aso“ (das Ganze muss man sich vorstellen mit hochgezogenen Augenbrauen, leicht aufgerissenen kleinen Äuglein, die dann hinter den dicken Gläsern ihrer Brille zu Riesenaugen wurden.

Ich drauf: Jap Omile – ich mag das genau so. Es folgt: ihr obligatorisches Kopfschütteln, das ich gerne immer und immer wieder beschreibe hihihihi …ein Kopfschütteln, bei dem der Kopf nicht von links nach rechts und wieder zurück bewegt wird, sondern leicht nach unten gesenkt immer nur von der Mitte aus nach links. Probiert das mal – schaut witzig aus. Find ich jedenfalls & muss mich dann immer sehr zsamm reissen, dass ich nicht grinse. Das war´s dann aber auch schon mit Montag. Gut so, denn am Dienstag….. Ok, mal überlegen, wo fang ich an.

 

Morgens hatte ich einiges vorzubereiten am Laptop

(Kaschta – wie s`Omile meinen mac liebevoll nennt 🙂

 

Heißt aktuell – ich sitze oben in meiner Küche – gleichzeitig auch mein HomeOffice – konzentriert am Laptop. Verkühlung nun endgültig „ausgebrochen“. Kopfschmerzen, besser gesagt ein super unangenehmer Druck im Kopf, dass ich grad nicht mal das Ticken der Uhr ertrage. Moment – das hört sich jetzt grad an, als wolle ich entschuldigen, besser gesagt begründen, was danach noch so alles kam. Mittagessenplanungstechnisch versteht sich. Ich mach einfach mal weiter im Tagesablauf und ihr bildet euch dann eure eigene Meinung. Wobei das Omile meinte, egal wie – es ist alles Einteilungssache. Irgendwie hat sie ja auch recht.

Gut – ich mal zur Ärztin, von dort in die Apotheke und dann noch schnell zur Autowaschanlage. Erstens wird das Wetter schlecht, sprich es wieder Frost geben & zweitens hatte ich mir vorgenommen danach in die Wanne zu gehen und das Haus nicht mehr zu verlassen.

 

Dienstag ist unser Fischtag. 

Nur – ein Blick auf die Uhr zeigt mir – Essenszeit mit 11.30/12.00 kann niemals gehalten werde, egal was gekocht wird. Und mit Lachs in Folie aus dem Backrohr am allerwenigsten. So, und ab da hab ich dann einfach alles falsch gemacht was man nur falsch machen, kann in Omiles Augen. Ich hab Krautspätzle gekauft – die mag sie nämlich.eigentlich.so ganz generell – die sind zwar fertig – aber die muss man auch nur mehr aufwärmen.

Da komm ich also nachhause – „viel zu spät“ – beginne sofort zu kochen und rufe ihr dann. Die Zeit die sie braucht vom Kanapee „i dr Stuba“ bis in die Küche verheißt nix Gutes. Ich wollte schon fast ein zweites Mal nach ihr sehen, als sie die Küche betritt. Ja betritt – das triffts besser als überhaupt. Mir war aber ohnehin schon klar, dass ich mir nur eine einzige Frage zu stellen hatte – hab ich alle Fauxpas begangen die man nur begehen kann?? Gekauftes gekochtes & das auch noch viel zu spät !!

Ich hatte ihren Blick auf die Uhr sehr wohl bemerkt, aber unkommentiert gelassen. Und da war sie wieder – diese Stille. Ich glaube sie denkt sich manchmal, ich sag lieber nix, denn wenn ich den Mund aufmach´ kommt da nur schnell ganz viel raus was ich gar nicht sagen will, oder aber sie ist es doch: die Meisterin der contenance. Das wärs auch eher – was ich immer schon vermutet hatte.

Und dann war´s soweit. Manu´s „ich unterbrech mal kurz die Stille mit einer Frage“ traf auf einen von Omile´s „ich bin die coolste überhaupt“ Sager. Ganz großes Kino & here you go:

Omi hast du viel Hunger oder wenig Hunger (darauf abgezielt zu wissen, wie viel ich ihr auf den Teller schöpfen darf) ?

Ihre Antwort drauf: „voa deam – mittler“…    Hahahahaha

So. Das heißt jetzt übersetzt: „Voa deam“ = so ziemlich die abschätzigste Aussage die man den guten Krautspätzle vom Riedmann entgegen bringen kann. Selbstredend, dass der Fisch natürlich die bessere Wahl gewesen wäre. Und mit diesem missgünstigen VON DEM – lässt sie dann auch gleich noch die Frage mitschwingen – warum es denn eigentlich keinen Fisch gibt.

„Mittler“ ist ohne Zweifel die interessanteste Antwort. Die kommt öfter mal, wenn sie etwas sagen möchte, mich aber gerne im Unklaren über alles lässt. Sozusagen nichtssagend, also reden ohne etwas gesagt zu haben. „Mittler“ könnte man gleichstellen mit: Omile, hast du Hunger, ja der nein? Und sie würde drauf antworten: „Mittler“ – heisst dann soviel wie „vielleicht“ und das heißt eben gar nix. Hihihi

Und wie ihr merkt, kenn ich sie in- und auswendig. Sie mich aber eh auch. Denn auf meine Frage nach dem Essen: Omi hat´s dir geschmeckt? Antwortet sie nur kurz: „Krutspätzle am zwanzg vor oas“ ??? Ich nehm´s gelassen und gebe zurück: Jo Omile. Krautspätzle um zwanzig vor Eins sind eigentlich ganz gut. Den Fisch gibt’s dann morgen.

Antwort angekommen, weil der Kopf ganz langsam nach links geht, sie zum Fenster raus schaut und ganz nebenbei fallen lässt: „mol luaga ob i denn morn an Lars mag“ hahahahaha. Lars ist Lachs – unser Wochenfisch – und zwischenzeitlich mag ich sie im Glauben lassen, dass er Lars heißt, ich glaub dann schmeckt er ihr auch einfach besser.

So – an dieser Stelle entscheide ich mich dafür, den Rest der Woche in einen Teil 2 zu verpacken. Freut auch schon mal auf den verlorenen Broccoli und die Schüssel Sauerrauhm die fast zur Gänze in Omas Bauch landet.

 

Oh wait, noch vergessen den Samstag – als ich das erste Mal mittags alleine essen musste.

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