PulliTod in Omile´s Waschküche ⋆ allabout40plus.com
D´OMI & I

PulliTod in Omile´s Waschküche

„Zweier Drama“ mit Klamottenbeteiligung des Dritten im Hause.

Wie schon im einen oder anderen „Gschichtle“ vielleicht ansatzweise ein „mini bisschen“ rauszulesen war, ist das Omile das was man im Ländle „a Schpärige“ nennt. Auf gut hochdeutsch zu beschreiben als: sparsame Frau – jedoch auf keinen Fall geizig!

Und was sie auch immer schafft ist: das ganze Haus unter Kontrolle zu haben. Als hätte es weder Wände noch Stockwerke und wenn – dann kann sie hindurch sehen. Egal was ich mache – sie ist da. Hört ES, sieht ES und weiß, dass ES definitiv so nicht richtig oder nicht notwendig wäre.

Der Gatte wird abgeholt am Bahnhof, kommt ins Hanfland und stellt schon im Auto klar: meine Sachen sollten gewaschen werden, ansonsten seh ich mich gezwungen sie wegzuschmeißen – alles schmutzig und grausig…Männer & ihre Übertreibungen…hahaha. Er legt sich kurz hin, weil ein Schlafen im Zug von Wien selbstverständlich unmöglich war in der 2.Klasse.

Wie auch, da müsste man ja im sitzen schlafen und das kann „keiner“ 😉

 

DER unnötige Wasserverbrauch & DAS Maleur

S´Omile: „Was tuasch jetz mit deam klä Wösch do?“

Das geb ich in die Waschmaschine, ist verschwitzt und schmutzig vom Zugfahren.
Abr weagad deam klä schaltascht jetz nid ernschthaft d’maschina i odr???“

Doch Omi.

Ich gehe runter in die Waschküche, da höre ich wie sie die Betonkellerstiege runter trappelt.

Steht da – ich spüre ihren durchdringenden Blick – als ich mich umdrehe schaut sie mich mit großen Augen an und schüttelt wortlos den Kopf. Korrekt – sie ist definitiv Siegerin aller jemals stattgefundenen und stattfindenden Bewerbe im Fach der „wortlosen Vorwürfe“.

„Kasch du Gschiedile mir jetzt säga wiaviel Wassr ma für des klä Wösch brucht, wohl nid, abr i. Nämlich genau glich viel wia wenn d’Maschina voll wär.

Abr mei – duascht halt, wass’d nid lo kascht.“

 

Sie steht da, sieht mich an und wartet.

Worauf eigentlich? Darauf, dass ich die Wäsche wieder aus der Waschmaschine nehme und das Waschmittel mit dem kleinen Plastiklöffel, der immer in der Waschmittel Box ist, versuche aus dem Fach raus zu schöpfen? Ich hatte schon verstanden worum es ihr ging. Doch was sollte ich tun? Wäsche raus, weil s´Omile meinte, dass es dann doch zu viel Wasser wäre für das kleine bisschen Wäsche? Oder riskieren, dass der Mann das Gwand wegschmeisst? (and believe me – er würd´s nicht sofort machen, aber er würde es in einen Plastiksack geben – damit dann Tage später wieder in den Osten fahren & plötzlich wär das Sackerl verschwunden..)

Als sie merkt, dass ich ihrem unausgesprochenen Wunsch: den Wascheinleitungsvorgang unverzüglich zu stoppen nicht entspreche, dreht sie sich um und geht. An dieser Stelle sei erwähnt, dass sogar ihre wortlosen Kehrtwendungen ein schlechtes Gewissen auslösen können bei mir…hahaha

 

45 Minuten später – Waschgang beendet – ich nehme die Wäsche raus.

Gut – es musste kommen wie es halt so kommen musste – der „Billigsdorfer Pulli“, den man eh nur für Zugfahrten anzieht war auf „Kindergartenkleinkindgröße“ geschrumpft UND… liess ganz nebenbei sooo viele Fuseln, dass der Boden in der Waschküche schnell zu einem dunkelblauen Meer wurde, als ich versuchte die gewaschenen Kleidungsstücke vorsichtig auseinander zu pflücken.

Gut, eines war in Sekunde Null schon klar, das erfährt mein Omile fix nicht. Denn nun könnte ich mir neben den Wasserverbrauchsvorwürfen auch noch die Frage stellen lassen, ob ich denn nicht eigentlich hätte wissen müssen, dass man diesen Pulli nur mittels Handwäsche sauber bekommt.

 

Pulli kaputt – Maschine eingesaut – Fliesenboden blau eingefärbt. Saustall.

Die Omi hat bekanntlich ein „Höri“ (in Niederösterreich auch Huacherl genannt). Es war Mittagszeit – das hieß sie schlief – ohne Hörgerät. Nix desto trotz, man kann ja nie wissen – schlich ich mich unten bei der Garagentüre raus ins Freie. Den Pulli vorsichtig ausschüttelnd, erhob sich eine blaue Wolke gen Himmel. War das grad ein Fenster? Ich dreht mich vorsichtig um – nein. Alles zu. Doch dann die Stimme aus dem „Nichts“:

„So so – heat ma dean Pulli jetzt also vrwäscht. Wassr vrbrucht, denn muass ma sihr glei an nöüa Pulli koufa und alle sind agfreassa, abr mei – du heaschs jo seall wella… Wia ma halt set: heaschs wella schleack kella.“

Ja genau. Das glaub ich jetzt aber nicht. Wie bitte schön weiss sie jetzt schon wieder, dass es was zu schauen gibt – ich hab mir eine der wortlosen Beispiele an ihr genommen und keinen „Hilfe Mucks“ von mir gegeben die letzten Minuten.

Me: Sprachlos. Ich wartete einfach mal, vielleicht hatte sie noch ein bisserl Mitleid. hahaha

War in 45 Jahren zwar nicht vorgekommen, aber das könnte sich ja ändern!? Fehlanzeige. Ich machte weiter mit der „Schüttelei“ der restlichen Wäscheteile und sie schaute mir zu. Kurz vorm reingehen kam nur ein knappes:  „Abr d’wöschmaschina kasch denn amol o no ussaputza, i deara sauarei wäsch i amol nüt.“

Aber klar Omile, ich warte nur drauf bis die Trommel der Waschmaschine trocken ist & ich alles raus saugen kann… Sie verdrehte kurz die Augen. Geschafft. So, dann musste ich es jetzt nur noch ihm schonend bei bringen. Doch darüber wollte ich mir später Gedanken machen.

 

Hat sie es dir schon gesagt?

Gatte schläft noch & wird die Szenerie nur durch diesen Posting erfahren, denn – über solche Dinge redet man dann tageweise nicht. Normalerweise. Heute war das anders. Wir sitzen am Tisch und trinken Kaffee. Und ich sehe schon im Augenwinkel, dass das Omile zu grinsen beginnt.

„Heat si dir´s scho vrzellt“ ??? Das pack ich jetzt echt nicht – sie verpetzt mich??? Ich hatte nicht mal den Ansatz einer Chance ihm zu sagen, oh – sorry Schatzi, ich hab grad deinen Pulli geschrumpft und s´Omile haut auch gleich einen raus.

Ich drauf: „Na Omile“ – bis dato wusste er noch nichts. Was sollte ich denn wissen, fragte er. Ich drauf: erzähl ich dir später. Das Omile drauf: „däs machts o nid bessr“. Ich drauf: Omi – ich sags ihm später. Sie drauf: siehatdeinenpulliverwaschenundjetztistimkellerallesvollerblauerfuseln.

„Maaaa Omi – muss des si, du bisch a richtige Rätschkachl“ ?! Er drauf: welchen Pulli hast du verwaschen? Ich: den Dunkelblauen – SORRYYY – ich kauf dir einen Neuen. Er: musst du nicht, der war eh schon nicht mehr schön.

 

Und dann … dieses Gesicht.

Das Omile registrierte – ich bekam für die Kinderausgabe des blauen Herren Pullovers nicht mal einen „Anschiss“ ?! Ich sage euch – das Gesicht war unbezahlbar. Ich musste grinsen.

Und sie sagte drauf: ich geh dann später runter und schau mir die Trommel an, ob sie wirklich sauber ist, ich hoffe es für dich.

TRIGGERALARM – ich hoffe es für dich – hatte sie früher immer gesagt, wenn ich in der Schule Knopflöcher von Hand nähen musste und sie diese kontrolliert hat.

Ich sagte meistens: ich glaub die passen. Und sie drauf: ich hoffe es für dich.

Wobei: meistens kam sie dann mit dem „Auftrennerl“, oder ich liess mir das eine oder andere Knopfloch von einer Mitschülerin nähen.

„Faustdick“ können wir nämlich beiden.

Doch das ist eine andere Geschichte.

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