Wo fange ich an?
Definitiv bin ich ein Genussmensch & mit: ich esse nur weil ich Hunger habe, konnte ich noch nie etwas anfangen. Mein Omile macht sich oft lustig über die Geräuschkulisse, wenn ich Dinge esse die ich seeehr geniesse, wie z.b. „Sura Käs“. Oder auch wenn ich von einem „Speise Erlebnis“ erzähle, geistig natürlicherweise nochmals eintauche in das Gefühl, um mit Worten und Lauten zu beschreiben wie grandios es war.
Die Oh´s und Ah´s lösen bei ihr meist ein „Mini Augenverdreherl“ aus. Davon unbeeindruckt geniesse ich den Bissen, auch wenn sie glaubt das perfekte Türmchen auf meiner Gabel, bestehend aus: Mango, Büffelmozarella, Minze & Prosciutto – abstürzen lassen zu können mit einem ihrer super langsamen Augenaufschlägen. In ein Bild gepackt sieht das aus wie eine süsse 95jährige bezaubernde Jeannie.
Heute gehts in den Bregenzerwald – meine „heimlichen“ Liebe. Manchmal denke ich mir, dass das Omile da ein bisschen was von ihrem Bezauer Innauer Gen an mich weitergegeben hat. Oder habt ihr vielleicht schon mal gehört, dass jemand vor Freude fast weint wenn er/sie in den Bregenzerwald fährt.
Wie genau ich zu Irma kam?
Mmmhhh…ich denke ich muss wiedermal sagen – Facebook sei Dank. Ist aber auch egal, wichtig ist nur, dass sie und ihr SonntagsAdler Bestandteil meines Vorarlberg Lebens sind. Da war mal ein Gasthaus, mehrere um genau zu sein, in Egg/Großdorf. Ich kenne mich da ziiiemlich gut aus, da es einige Internat Schulkolleginnen gibt, bei denen ich das eine oder andere Wochenende verbracht hab – eben in genau diesem Großdorf. Und als ich dann gelesen hab, dass der Adler seinen Betrieb wieder aufgenommen hat, jedoch nur am Sonntag, war ich mehr als neugierig.
Der SonntagsAdler
Tatsächlich. Außer für besondere Fest, ist der Adler „nur“ am Sonntag geöffnet.
Und ich sag euch eines: das reicht VOLLKOMMEN!
Denn immer wieder sonntags, geht dort die Post ab in den Gaumenregionen der Gäste. Bespielt wird die Küche von vielen verschiedenen Köchen. Die sich allerdings nicht gegenseitig den Brei verderben, sondern schön einer nach dem anderen den Sonntag im Adler zum Höhepunkt der Woche werden lässt.
Irma mischt da Bratenspezialistinnen & Bregenzerwalditaliener, genau sie wie Haubenköche aus dem fernen Wien. Und ich bin ganz ehrlich – am liebsten würde ich keinen der Küchen Künstler namentlich erwähnen, denn sie sind alle einfach nur GRANDIOS.
Das Wichtigste im Adler ist der Flow.
Jener Flow in den man ganz von selber gerät, wenn man sich auf die Stimmung im Adler einlässt. Und mir stellts grad schon wieder die Armhärchen auf wenn ich dran denke. Man kommt in dieses wunderschöne alte Gasthaus, in dem man spürt wieviel Geschichte hier schon in den Wänden steckt, renoviert und zum Glück nicht modernisiert, wirkt es im Inneren mit seinen verschiedenen Stuben ein bisserl wie zuhause.
Ich hatte in der Sekunde einen Lieblingstisch & freue mich heute schon auf die Sonntage im Herbst und im Winter, an denen ich eintreffen werd gegen 12.00 Uhr und sorryNOT, den Tisch nicht mehr hergeben werde. Die Stimmung dort steckt an & der positiven Energie der Gäste, kann und will man sich auch nicht entziehen. Jeder kennt, anhand der vorab ausgeschickten Speisekarten, das Menü. Es gibt für alle das Gleiche. Und jeder ist hier um zu geniessen. Einzigartig!!
Chapeau liebe Irma & ich danke dir von Herzen für diese Gelegenheit des sonntäglichen Geniessens der Sonderklasse!
Gestern war es Alexander Mayer.
Der Steirer in Wien, den ich kenne seit ich in Wien lebe – so irgendwie seit gut 15 Jahren. Ihn macht vieles aus & zwar nicht nur seine Küchen Kunst. Spitzzüngig diskutiert er gerne auch mal über verschiedenste Auffassungen und tauscht man sich mit ihm über den viel zu trockenen Kindheitsguglhupf aus, hat man das Gefühl der Kindergartenfreund von früher sitzt vis a vis. In keinem Moment abgehoben, oder eingebildet jedoch eines lässt mich immer wieder staunen. Wie er es schafft Gemüsesorten die ich seit meiner Kindheit kenne, in Fischmenüs einzubauen und zwar so, dass es mir in der Sekunde wie Schuppen von den Augen fällt: ich kann niiiie wieder Kohlrabi oder Karotten zubereiten. Und wenn – diese Konsistenz bring ich never ever auf den Teller. Und mögen tu ich´s jetzt auch nur noch genau so. „Wos tua i jetzt bitteee???“ Alex wir müssen reden – hihihi
Gebeizter Seesaibling | Mariniertes Gemüse vom Vetterhof
GOLDFORELLE GRÜN WEISS
über Buchenholz geräuchert | Buttermilch | Junger Kohlrabi | Kaviar | Dillöl
FLUSSKREBS UND TOMATE
Gelee von grünen Tomaten | Ananastomate | Tomatenjus | Basque
WALLER
Buchweizenflädle mit Kalbsbraten | Bachkarotten | Kalbsboullin | Liebstöckel
ZANDER
Eierschwammerl | Frühlingserbsen | Süsszwiebel | Beurre Blanc mit Rauchspeck
SÜSSER SOMMER
Geeiste Pfirsichsuppe | Himbeeren | Lavendel-Milcheis | Süsses Mandelbrot
On Top – Irma´s Ristretto (Gegenbauer Kaffee) & eine kleine Extraportion Mandelbrot. Over & raus.
Ab Richtung Schwarzenberg, um mit des Kochs Lebensgefährtin noch ein Gläschen im kühlen Garten des Hotel Hirschen in Schwarzenberg zu geniessen. Trifft sich bei the way sehr gut, da ich mir ohnehin schon die umgebauten Teile des Hotels näher anschauen wollte. Ich war schön öfters dort & zu verschiedensten Anlässen. Die Übernachtung in einem der separten Häuschen im Rahmen der Hochzeit einer Freundin war wohl bis dato mein Highlight.
Wir gehen also rein und ich bin sprachlos.
Diese Bar – jetzt sog amoi – wie geil bitteschön ist diese Farbkombination??? Für eine Hundertstelsekunde überleg ich mir: Was passiert wenn ich mir einfach die Schuhe ausziehe und mich so elegant gechillt in eine Seitenposition begebe, dass ich mich – wenn dann keiner her schaut – hinlegen kann (die Fuss Sohlen naturalmente niemals diesen wunderschönen smaragdgrünen Samt berührend) hihihi. „I tua´s ned – eh kloa“ – wobei….. der Typ der do an der Bar hängt, ich glaube gaaanz leise gehört zu haben – „zier di ned, leg di her do neben mi“.
I trau mi ned & find auf dem Weg Richtung Garten die nächste Besonderheit.
Da schreibt doch tatsächlich ein Gast auf eine Stoffserviette – ja was eigentlich? Es ist nicht ganz gut lesbar & ich denke das könnte auch seine Absicht gewesen sein. Jedenfalls hängt das Kunstwerk hinter Glas über meinem Kopf beim Durchgang. Na ja – ich komme eh wieder, da werd ich mir das mal genauer ansehen. Ab in den kühlen Garten. Die Stiegen runter und rechts an der Küche vorbei.
Servus Peter.
Der junge Mann der vor mir steht ist Peter Fetz. Sein „Dädda“ hat ihm vor Kurzem dieses Haus übergeben. Ich gebe zu ich kenne Peter nicht, habe allerdings dank der sozialen Medien den Umbau und die diversen Veränderungen in Hause Hirschen mitbekommen.
Der „Junior“ ist in diesem Gewerbe aufgewachsen und lebt dafür, das spürt man. Und viel mehr kann ich an dieser Stelle auch (noch) gar nicht sagen. Gegessen und geschlafen wird demnächst einfach mal dort und dann gibts mehr dazu. Der Abschluss Satz der hat Seltenheitswert und ist eines Abschlusssatzes mehr als würdig:
Das Hotel Hirschen gibt es seit 1755 und Peter Fetz ist die 10. Generation.
Viel Glück lieber Peter & auf die nächsten 10 !
Das war´s ihr Lieben – bleibt mir nur noch festzuhalten: Wer auch immer, noch nie in Vorarlberg war, oder gar im Bregenzerwald, immer her mit euch. Kommet nur – & ihr werdet schnell verstehen, wieso ich lediglich eine „Intervall Wienerin“ sein kann.
DANKE für einen besonderen Sonntag – Irma, Alex & Peter – auf bald – im Bregenzerwald.
…und irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass der Blick in den Bregenzerwald da links oben ein Österreich Wölkchen beheimatet.
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