Gleich einleitend – ich verspreche hoch und heilig – es wird NICHT „grusig“. Oke – es geht um Schweiß, viel Schweiß, aber irgendwie muss das ja alles auch raus. Schon sehr lange will ich diesen Artikel schreiben.
Ein Thema das einige von euch schon betrifft, manche noch gar nicht. Und die eine oder andere wird sich vielleicht beim Lesen dieses Artikels denken: upsi – that´s me. Und ich weiss, viele wollen davon nichts hören, genau deshalb auch dieses Bild. An dieser Stelle kann ich nur eine wirklichen Rat geben. Wenn man sich damit auseinander setzt und beschäftigt. Es annimmt, im Wissen und Vertrauen, dass es ohnehin so kommt, wie es kommen muss, dann ist es viiiiiiiiel erträglicher.
Wie alt ist man denn, wenn man in die Wechseljahre kommt?
So – wo fange ich an, schwierig. Wie lange und wie viel ich über dieses Thema schreiben könnte hab ich eben erst wieder gemerkt. Warum ich den Artikel grad heute schreibe? Weil ich heut erstmals in einer „wir sind Leidensgenossinnen Runde“ gesessen bin – Energieströmen zum Thema Wechseljahrbeschwerden / Studio-Ich – und ich mich gefragt hab, ob ich dafür nicht eigentlich doch noch zu jung bin?! hihihi Nop. Ich bin ja schon 45 – obwohl ich mich immer noch wie 37,5 fühle. Und ich hab die Wechseljahre schon hinter mir. Lediglich die dazugehörigen Beschwerden zicken noch ein bisserl rum. Und genau genommen war ich schon mit 36 Jahren mitten im Wechsel, das hat zumindest der Herr Professor im Kinderwunschzentrum geschätzt. Und ich war ziemlich sehr früh dran.
Wie alles anfing…
Ich lieb(t)e dicke Pulli´s – mit schönen ausladenden Rollkragen – und das Ganze im Zwiebellook getragen. Heißt drunter ein TShirt und drüber noch ein Gelee. Meinen geliebten Cashmir Schal & das Hauberl nicht vergessen. Bloss nicht verkühlen, denn die Tage davor hatte ich schon mal das Gefühl eine Blasenentzündung zu haben, da die Toilette teilweise auch nachts zu meinem fixen Zuhause wurde. Und alles was jetzt kommt, werde ich nie vergessen, ich muss heute noch lachen. Eines Abends war ich unterwegs mit einer Freundin, wir saßen in Wien im Schwarzen Kameel im Freien unter einem „Heizschwammerl“ – gemütlich bei einem Glas Wein.
Und los gings…mit dem“Herbst des Lebens“
Sie zu mir – was ist denn mit deiner Brille los, siehst du eigentlich noch was? Und überhaupt, warum hast du einen so roten Kopf, ist dir nicht gut? Der leuchtet ja direkt zwischen den (damals noch schwarzen) Haaren wie eine Ampel? Alle diese Fragen hatte ich allerdings nur mehr weit entfernt und wie in einen Wattebausch gepackt wahrgenommen. Denn was mich viel mehr beschäftigte: „rinnt mir da jetzt tatsächlich ein Bächlein MiniSchweiss von meinem Ausschnitt Richtung Bauchnabel?! Das ist jetzt aber nicht wahr??? Mir war heiß wie Sau – nein ehrlich gesagt hab ich geschwitzt wie Sau.
Und das war er – der Anfang meiner „Wechseljahrbeschwerden“.
Und dann änderte sich alles…
Ich fing mich dann langsam an damit zu beschäftigen, mir blieb auch gar nichts anderes übrig. Denn ab sofort war ich die „CouchAussenLiegerin“ – weil ich manchmal in einer hundertstel Sekunde aufspringen musste. Raus auf die Terrasse und auf dem Weg dort hin mich umgehendst meiner Kleider zu entledigen, damit diese nicht in 3.. 2.. 1.. wortwörtlich nass geschwitzt waren. So, das sind dann jetzt wohl die allseits bekannten Hitzewallungen, die dann aber immer so schnell kamen, dass ich das Wort nicht mal aussprechen konnte. Bei Hitz……. musste ich spätestens von allem um mich herum befreit sein, ansonsten packte mich auch noch die leichte Panik ich müsste vor Schwitzen sterben. Mann Mann – das konnte ja lustig werden. Ab sofort trug ich auch im Winter immer kurze Ärmel, meine Daunenmäntel konnte ich verticken auf Willhaben – ach ja und was die vermeintliche Blasenentzündung anging. Das war ja eine sehr spezielle Geschichte.
Blasenentzündung oder Wechseljahre
Egal wie viel ich getrunken hatte über den Tag verteilt, oder ob ich einfach mal versuchte ab 17 Uhr keine riesigen Mengen an Flüssigkeiten mehr zu mir zu nehmen, ich wachte nachts auf. Und wenn es nicht war weil ich schwitzte, dann war der Grund, dass ich auf die Toilette musste und zwar ganz dringend. Kontrolle beim Arzt ergab – keine Blasenentzündung. Einmal hatte ich geträumt, dass ich ich im Badezimmer eingeschlafen bin, auf dem Teppich sitzend, weil es sich eh nicht rentierte ins Bett zu gehen hahahaha – und tags drauf startete ich ein Experiment. Um zu wissen, wie oft ich denn wirklich auf gestanden bin, weil so richtig erinnern und mitzählen war dann doch nicht im Schlaf, hatte ich jedes mal wenn ich aufs WC ging, 1 Blatt Klopapier abgerissen und es auf den Heizkörper neben dem WC gelegt. Jap – ich weiß ich bin kreativ hihihi. Morgens – der Wecker läutete – ich gleich ab ins Badezimmer – Rekord. 14 Blatt Toilettenpapier. Hatte ich überhaupt geschlafen? Der Blick in den Spiegel war eigentlich gar nicht soooo schlimm.
Und doch – crazy aber – man hält es aus
Heute weiß ich, dass sich im Wechsel so dermaßen viel verändert „im & am“ Körper. Irgendwie gleicht sich das aus, meistens zumindest. Es gab dann noch Phasen, da hab ich im Bett auf einem Handtuch, zugedeckt mit einem Handtuch geschlafen, um nicht nachts andauernd Bettenfrischbeziehpartys starten zu müssen. Es gab auch eine Zeit in der es in meinen Händen und Armen gezuckt hat, als hätte ich da überall Pulsschlag und nervöse Nerven versteckt. Einzige Möglichkeit es zu stoppen war: Licht an, Händecheck, alles gut. Licht aus, bis die nächste Hitzewallung kam, oder das dringende Bedürfnis ganz schnell auf die Toilette zu müssen. Ich habe zugenommen, respektive meine Figur hat sich komplett verändert. Und glaubt man den Herrn Professoren – ebenfalls aus dem Kinderwunschzentrum – die Studien dazu durchführen, ist der Wechsel bei absolut jeder Frau anders.
Wie lange das alles angehalten hat?
Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es nie langweilig war mit mir, vor allem nachts nicht. Zumindest mir mit mir selber nicht. #ER hat geschlafen und meistens nichts mitbekommen von den nächtlichen Aktionen. Die dann aber bald auch regelmässig tagsüber stattfanden. Durchgeschwitzte Seidenblusen – Panikattacken in Lederhosen – angelaufene Brillengläser, Toilettenpapierverschleiß – Situationen in denen ich dunkelrot wurde im Gesicht und zu schwitzen begann. Momente die unpassender nicht hätten sein können. Und so manch einer der sich dachte – boa, jetzt wird sie echt so nervös, nur wegen mir. Doch jedem zu erklären was es damit auf sich hat, fand ich dann doch etwas weniger passend. Und es gab dann ja auch Zeiten wo´s wieder ein bisserl weniger war, das mit dem Schwitzen und den schlaflosen Nächten und so. Bis vor kurzem zumindest.
Was tun dagegen – kann man überhaupt etwas tun?
Ausprobiert hab ich alles was einem so geraten wird & manchmal kam ich mir ein bisschen vor wie im „wonderland“. Mein weiss nicht was passiert. Hilfts oder nicht? Kannst eigentlich auch schaden einfach nichts zu tun? Anfangen mit Akupunktur bei der grossartigen Katharina Kopf, Schüsslersalzen, Ernährungsumstellung nach TCM, Atemtechniken, diverseste Teesorten,…… half aber fast alles nichts, oder doch – was es jedenfalls brachte war eine Art Linderung und vielleicht auch deshalb weil ich irgendwann damit anfing, das Ganze einfach anzunehmen – so wie es war. Ich hatte bzw. habe Wechseljahrbeschwerden. Mit – und das mein ich jetzt absolut ernst – für mich auch viel Positivem. Die Jahre haben gewechselt. Nicht von rot auf weiss oder von lila auf gelb. Aber definitiv von Unsicherheit auf Klarheit. Von „trau ich mich nicht“, hin zu „jetzt oder nie“. Ich habe mich stark verändert. Noch nie in meinem Leben war ich so bei mir, in meiner Mitte ruhend, klar sehend & denkend. Und vor allem immer mit dem Herzen voraus.
Man wechselt – von hier nach da – und man wird anders – ich zumindest
Ok – es gibt manche Menschen in meinem Umfeld die irritiert sind. Manche die mich wohl gar nicht mehr verstehen. Doch früher hatte ich mich selber oft nicht verstanden, mich in Situationen unwohl gefühlt, bei manchen Dingen das Gefühl gehabt, irgendwas läuft da falsch. Heute sehe ich alles glasklar, bin sehr bedächtig & fokussiert. Unnötiges wird weggelassen. Ich kann sehr vieles in der Sekunde auf den Punkt bringen, eruieren wer was wann warum wo und mit wem. Was ich will, wusste ich noch nie so genau wie jetzt und bin auch absolut überzeugt davon. Mein Herz trage ich auf der Zunge. Absolut in meiner Mitte liebe ich mich und mein Leben und kann über Dinge schmunzeln, die mich früher zur Verzweiflung gebracht hätten. Und für all das bin ich unendlich dankbar.
Der Wechsel und seine positiven Mitbringsl
Und so blöd das jetzt vielleicht klingen mag – ich mache das Beste draus & vor allem mich in meinem Leben das erste Mal selbständig – beruflich nämlich. Denn den Mut dazu hab ich gleich auch noch gefunden zwischen all den Schwitzattacken und schlaflosen Nächten. Seit ein paar Tagen geht’s grad wieder rund bei mir – die „WechselHauptdarsteller“ sind zurück. Ich irre nachts im Halbschlaf unzählige Male auf die Toilette, versuche mich bei einer aufkommenden Wallung in 2 anstatt in 5 Sekunden aus meinen Pulli oder meinen Klamotten zu schälen, aber ich nehm´s trotzdem gelassen. Positiv, ruhig & mit ein bisserl Humor. Denn es kann einem ja nichts passieren. Es geht um mich, es ist mein Leben und irgendwann haben wir´s auch geschafft es hinter uns zu bringen, die Manu & ich. Korrekt. Jene Tage an denen ich Schwitze im 15minuten Takt & nachts nicht schlafen kann wie heute, red ich manchmal mit mir selber und dann sind wir zu zweit, die Manu und ich – „hilfts nix – schadets nix“. Und ach ja – fast vergessen.
Natürlich kennt sich das Omile damit aus…
Ich versuche es meinem Omile nicht allzu sehr übel zu nehmen wenn sich folgendes zuträgt. Eine ihrer Freundinnen ist zu Besuch – als ich in die Küche komme meint der Besuch so in meine Richtung: „guat luagaschd us“. Was bei uns in Vorarlberg sehr wohl auch bedeuten kann, dass diese Person dir sagen will, dass du „wohlgenährt“ bist. Ich ignoriere mal gekonnt, stelle die Kaffeetassen für die beiden Damen auf den Tisch, als das Omile mir vorsichtig auf meinen Hintern tätschelt und in die Richtung ihrer Freundin mit leicht zur Seite geneigtem Kopf mitleidig meint: „woasch sie ka halt nüt dafür, s´Kind ischt im Weachsl“ gleichzeitig schaut sie mich sitzend von unten groß und mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht an. Ich muss mich grad einfach nur zusammenreißen um nicht laut los zu lachen. Das Kind ist in den Wechseljahren hahahaha – ja das Kind werd ich wohl einfach immer bleiben.
Next Stop – Impulsströmen
Und heute Abend saß ich in großartiger Runde bei meiner Freundin Rita und ich finde jeder sollte ihr und dem Studio-Ich mal einen Besuch abstatten. Denn ich werd dem Ganzen jetzt mittels Strömen zu Leibe rücken & das kennt das Omile auch. Und sie verspricht sich viel davon für mich – meinte sie zumindest heute am Telefon. Die Technik dazu ist nicht aufwendig, man hat immer alles dabei was man dazu braucht, nämlich sich selber – und das wars. Und grossartig wars auch noch.
Fragen, Anregungen, Kooperationen oder Mitleidsbezeugungen
Wer nun also irgendwas nicht verstanden hat, mich gerne bei einem Lauf rund ums Haus im Winter in Bikini & Barfuss begleiten möchte, Mitleid gespendet braucht oder eine Kooperation für mich hat mit der Frau Schüsslersalze oder dem Herrn Toilettenpapier, einer Miss Coole Mode, oder einem Mister Beautyproducts – ich freu mich auf eure Nachrichten, Kommentare & Feedbacks. Spenden, Geschenke & Pakete hihihi
8 Comments
Karin
20. März 2018 at 02:02Hey!
Bin grad zufällig auf deinen Artikel gestoßen und find ihn großartig! Ich bin nämlich 36 und bei mir hat’s schon letztes Jahr angefangen! Es wird einfach immer noch viel zu selten offen über den Wechsel und auch den frühzeitigen – und besonders auch ohne gleich den Zusammenhang mit Kinderwunsch herzustellen – gesprochen! Sehr erfrischend! Danke ?
Alles Liebe,
Karin
Manuela E.
20. März 2018 at 07:18Liebe Karin, sehr gerne. Und wenn ich auch nur ansatzweise der einen oder anderen Frau den Mut vermitteln kann, über gewisse Dinge zu reden respektive zu schreiben, dann möcht ich das hier immer und immer wieder tun. Es ist leider immer noch „das böse Wort“ – Wechseljahre – und manchmal kann man sogar beobachten wie ein vis a vis zusammen zuckt, wenn man es laut ausspricht. Ein kleines Highlight in den letzten Wochen zu diesem Thema war: Mann anwesend in einer Gesprächsrunde. Die Themen graue Haare & Figur kommen auf und damit dann bei mir auch immer die Wechseljahre. „Er“ hört sich das alles an – kurz war ein Zucken seiner Augenbraue zu erkennen & ein kurzer Blick weg vom Tisch nach rechts unten. „Wir“ Mädels wechseln das Thema wieder und er wirft ein: „oooaaaaag was da so alles abgeht bei euch. War mir so gar nicht bewusst, aber irgendwie gut zu wissen.“ Und er meinte es ehrlich. Nicht nur deshalb gibts weiterhin den einen oder anderen Insight zu Lebensthemen von mir 🙂 happy day liebe Karin, it´s m.e.
Brigitte Fuchs
26. November 2017 at 14:10Alles ist halb so schlimm- mit vielen kann ich gut leben – Ausnahme: Gewichtszunahme…
Manuela E.
26. November 2017 at 14:23…na ja – ich trage mein Hormonwamperl zwischenzeitlich sogar schon mit ein bisserl makaberem Stolz vor mir her. Und als ich „behirnt“ hatte, dass da auch funktioniert, war ich gleich 5 Kilo schöner als früher 🙂
Ingrid Dorfmeister
22. Oktober 2017 at 09:20Liebe Manuela, großartiger Artikel, leicht u flockig geschrieben 🙂 Vielleicht können wir ja für die Wunderweiber ein Seminar veranstalten? Auf http://www.soulsisters.at findest Du mein Seminar „Heisse Zeiten“….Ich finde dieses Thema auch extrem wichtig, meiner Erfahrung sind die Wechseljahre noch immer ein ziemliches Tabuthema – und immerhin habe ich meine Ausbildung zur Wechseljahrberaterin bereits vor mehr als 10 Jahren gemacht….Lg Ingrid
Manuela E.
22. Oktober 2017 at 11:31…das ist eine großartige Idee liebe Ingrid!!
Schick mir gerne mal per Mail deine Ideen dazu & lass uns das Thema doch gerne locker flockig angehen – das kann es nämlich sein…ganz liebe Grüße & happy day, Manuela
Sabine
20. Oktober 2017 at 11:39stimmt alles genau wie du schreibst. Einfach akzeptieren, dann ist das Leichter.
Manuela E.
20. Oktober 2017 at 12:39…klingt zwar leicht – einfach akzeptieren, ist es aber dann auch gell Sabine.
UND das beste dran – auch der Weg dort hin ist spannend und das Gefühl wenn man
spürt, dass man es einfach annehmen kann ist grossartig und macht einem unbesiegbar 🙂